Olli Banjo - Lifeshow

Release Date:
8. Juni 2007

Single:
Tagesschau

Wertung:
4,5 von 5 Mics

Tracklist:
01 – Vorhang Auf (Skit)
02 – Lifeshow (Feat. Jonesmann)
03 – Ich Bin Frei
04 – Tagesschau
05 – In Deine Fresse
06 – Live Dabei (Skit)
07 – Ich Hasse Dich
08 – Am Riden (Feat. Chamillionaire)
09 – Dein Vadder (Skit)
10 – Papa
11 – Don’t Do Drugs
12 – Olga & Gladys (Skit)
13 – Black Boys
14 – Alzheimer (Skit)
15 – Bayern München
16 – B.S.S.K.
17 – Gimme The Light (Feat. Schivv)
18 – Deine Sprache
19 – Komm Ans Fenster

Olli "Balboa" Banjo ist zurück mit seinem dritten Soloalbum "Lifeshow". Nach "Erste Hilfe" und "Schizogenie" sowie den beiden "Sparring" Mixtapes, liefert er den Fans ein neues Meisterwerk ab. Es sind zwar nur drei Gäste zu hören

Gleich ein Höhepunkt zu Beginn. So einen Anfang lässt man sich eingehen. Von Bozz Music hat sich der gute Olli keinen geringeren als seinen Partner vom bereits angekündigten Kollabo Album geholt, Jonesmann. "Lifeshow", was zugleich den Titeltrack des Albums darstellt, hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Beat, eine sehr schöne, gesungene Hook von Jonesmann und einen souveränen Rap von Olli Balboa. "Ich Bin Frei" wurde von Monroe produziert und Olli Banjo kommt auch recht gut mit diesem Beat zurecht. Seine Lyriks sind auch in Ordnung. Gibt so gut wie nichts daran auszusetzen. Kommen wir zur Single: "Tagesschau"! Produziert von Benny Blanco, der hier einen sehr guten Beat hervorgezaubert hat, trumpft Banjo mit einem genialen Text auf, indem es um soziale Missstände, Klimawandel und Armut geht. Sehr sauberer Flow und zurecht als Single ausgekoppelt."Ich sehe die Sonne im Sommer vereist, im Winter am steigen/ich seh' die schmelzenden Eisberge, weil's Klima zu heiß ist/Ich seh' Kids, die sich die Zeit mit Computerspielen vertreiben/ich seh' Kids vermummt in der Schule mit'm Finger am Eisen/Gehen Loser über Scheiße, Gewinner über Leichen/muss mein Kopf bittere Lügen bauen, um mein Ziel zu erreichen/". Auf "In Deine Fresse" geht es dann schon wieder härter zu. Ein typischer Banjo Battle Track. Sehr energiegeladener Beat, geniale Parts von Banjo und sein Flow ist kaum zu übertreffen. Geile Lines, geiler Flow, geiler Track. "Ich Hasse Dich" geht dann in die Richtung "Wie Ein Schuss", vom Schizogenie Album, und ist schon mal ein Vorgeschmack auf sein Metal Album. Die Lyriks gehen mehr als in Ordnung. Ein weiterer Höhepunkt ist mit Sicherheit "Am Riden". Mit US Superstar Chamillionaire aus Houston,TX, hat sich Olli Banjo einen Hochkaräter als Gast geholt. Der Track handelt in etwa vom selben Thema wie bereits "Ridin", und kann trotzdem herausstechen. Den nächsten Track hat er seinem "Papa" gewidmet. Sehr guter Text, weiß auch zu gefallen. "Don't Do Drugs" ist ein Entertainment Track. Vom Prinzip her Storytelling und sehr schön von Olli Banjo umgesetzt, im ständigen Wechsel der Rap Parts von Olli Banjo und der Eidechse. "Black Boys" ist ebenfalls ein Storytelling Track, Banjo flowt auch hier gut drauf und versucht die Hook gesungen vorzutragen. Der Track "Bayern München" ist echt stark umgesetzt worden. Mit Trompetengestürm im Beat, rappt Olli Banjo über seine Freundin und dem FCB. Flowtechnisch wieder einwandfrei, wie auch der nächste Track. Sehr energiegeladen ist "B.S.S.K.", mit einem kräftigen, dröhnenden Beat und knallharten Punchlines. Schivv ist der Gast auf "Gimme The Light". Sehr düsterer Beat, ein guter Gast Act und einen Oliver Otubanjo, der wieder einmal mehr mit seinem ausgezeichneten Flow und sehr durchdachten Lyrics glänzen kann. Und gleich noch ein herrausragender Track folgt auf den Fuss mit "Deine Sprache". Ein sehr nachdenklicher Banjo, ausgezeichnete Lyrics, eine ordentliche Portion Flow und ein Beat, der schön ins Ohr geht."Mir fehlt ein Übermittler von Gedanken zur Sprache/jeder Satz ist wie unter Wasser rennen, ich komm nicht voran/Prinzessin, ich sprech diese Sprache nicht, die mir über dem Magen liegt/das was ich dir zu sagen versuche, schaffen Buchstaben nicht/". Wirklich ein sehr guter Track, bevor das Album mit "Komm Ans Fenster" ausklingen kann. Ebenfalls mit einem tollen Beat versehen, trumpft Olli Banjo wieder mal mit seinen lyrischen Fähigkeiten auf. Die Skits kann man sich auch anhören, teilweise recht lustig, lockern das Album ein wenig auf.

Olli Banjo beweist mit "Lifeshow", dass er nun wirklich in der deutschen Rapspitze angekommen ist. Textlich und Flowtechnisch absolut top, ein paar Beats gehen nicht so ins Ohr. Es wird auch mit teilweise selbst vom Hauptakteur gesungenen Hooks für Abwechslung gesorgt, was dem Album gut tut. Auch die Features wurden sehr gut ausgewählt. Olli Banjo hat zwar hauptsächlich auf seine eigenen Skillz vertraut, aber das konnte er zurecht. "Lifeshow" könnte zum Klassiker aufsteigen und ist wirklich jedem ans Herz zu legen, der Wert auf lyrisches und flowtechnisch sehr hohes Niveau legt.